QSE

Qualitätssicherung und -entwicklung


 

„Es gibt so viele positive Entwicklungen an dieser Schule!

Koordinieren wir sie und verbessern sie systematisch und kontinuierlich!“



Schule entwickeln, Schule leiten – ist ein Prozess, der nicht irgendwann ein Ende hat, sondern prinzipiell eine Daueraufgabe darstellt.


Bei der Schulentwicklung bietet uns das Modell zur Qualitätsentwicklung und -sicherung der Gesellschaft für Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung (GAB) professionelle Unterstützung:

Das GAB-Verfahren der Qualitätssicherung und -entwicklung setzt in der Schule selbst an (interne Qualitätssicherung), d.h. es verzichtet auf jede »allgemeingültige« inhaltliche Vorgabe, was »gute« Schule oder »richtiges pädagogisches Handeln« sein soll. Hingegen erwartet es von den Lehrerinnen und Lehrern einer Schule, selbst zu erarbeiten und zu beschreiben, was in ihren Augen die erstrebenswerte Qualität ihres Handelns ist. Das Verfahren beruht auf dem Gedanken, dass jede Schule die eigenen, dem Leitbild und dem Arbeitskonzept adäquaten Qualitätsmaßstäbe finden muss. Es beschreibt einen Weg, auf welche Weise die Schule diese Maßstäbe selbst formulieren kann. In einem zweiten Teil legt das Verfahren dann Vorgehensweisen fest, wie die so beschriebene Qualität Schritt für Schritt realisiert und die Organisation damit fähig wird, die Güte ihrer Leistungen zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Ein möglicher Einstieg in die Qualitätsentwicklung beginnt bei der intensiven Beschäftigung mit den Qualitätszielen: 
In der Leitbildarbeit lernt die Schule zunächst einmal sich selbst, ihre eigene Identität, ihre Kernaufgabe kennen. Auf der Grundlage dieses Wissens werden für die verschiedenen Aufgabenfelder (z.B. Unterricht in Lernfeldern, Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, usw.) Arbeitskonzepte entwickelt.

Es stellen sich Fragen wie:
Wie verstehen wir die jeweilige Aufgabe dieser Tätigkeitsfelder?
Mit welchen Mitteln wollen wir diese Aufgabe erfüllen?
Was sind die wichtigsten Handlungsorientierungen?

Auf dieser Basis werden Handlungsleitlinien für wichtige Schlüsselsituationen erarbeitet, die das Leitbild und die Arbeitskonzepte konkretisieren. In der Leitlinie wird für jede qualitätsrelevante Handlungssituation beschrieben, was diese - gemäß dem Leitbild - bedeutet, d.h. welcher (»tiefere«) Sinn mit dieser Handlung verbunden wird. Dann wird beispielhaft herausgearbeitet, wie man dieser Bedeutung gerecht wird, wie sie im konkreten Handeln praktisch verwirklicht werden kann. Am Ende enthalten Handlungsleitlinien eine Liste von Prüffragen mit Beobachtungskriterien, anhand derer jede Lehrkraft selbst feststellen kann, inwieweit die Prinzipien, denen die Handlung folgen soll, erfüllt werden.

So wird die Qualitätssicherung zur Selbstbewertung.


Die Handlungsleitlinien werden bewusst als die, das ganze Team verbindenden, gemeinsamen Ideale formuliert, die noch nicht verwirklicht sein müssen, aber verbindlich angestrebt werden. Sie müssen grundsätzlich erreichbar sein. Da in die Klärungs- und Bewusstwerdungsarbeit alle Lehrerinnen und Lehrer einbezogen werden, bietet sie die Chance, sich gründlich über die gemeinsamen Ziele zu verständigen

Die laufende Arbeit der Qualitätsentwicklung wird kontinuierlich und auf Dauer durch zwei Maßnahmen sichergestellt: Zum einen durch die »kollegiale Beratung«, zum anderen durch die »Qualitätszirkel«, die von Arbeitsgruppen und Gremien gebildet werden. Die Zirkel sollten zu derselben Zeit und in derselben Zusammensetzung stattfinden, wie die sonstigen Dienstbesprechungen, Gremien- oder Teamsitzungen. Wesentliche Grundsätze sind, dass jeder Qualitätszirkel nur über die Arbeit der Teilnehmer spricht und dass immer nur über Arbeitsabläufe und -bedingungen, niemals über Menschen und ihre Persönlichkeit diskutiert wird.


Die Qualitätszirkel gehen nach einem fixen Schema vor:

  1. Nachdem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das zu bearbeitende Thema geeinigt haben, beginnen sie mit einer nüchternen Beschreibung des Ist-Zustands (»Bildgestaltung«) - so weit möglich, ohne ihn zu bewerten.
  2. Erst im nächsten Schritt wird dieser realisierte Zustand beurteilt, und zwar zum einen unter den Gesichtspunkten der Handlungsleitlinie, zum anderen aus der Sicht etwa der Schülerinnen und Schüler oder der Kooperationspartner usw. An dieser Stelle kommen deren Wünsche zum tragen, die u.U. mit den Ideen und Zielen der Schule in assoziativen Gesprächen vereinbart werden müssen.
  3. Im dritten Schritt werden aufgrund der festgestellten Abweichungen Verbesserungsvorschläge entwickelt und gemeinsam für alle verbindlich vereinbart. Da wo es angebracht ist, einigt man sich auf einen »Korridor« von sinngemäßen Maßnahmen, der jeder Lehrkraft Freiraum lässt für ein wahrnehmungsgeleitetes und situationsangemessenes Handeln. Die Wirtschaftlichkeit kann ebenfalls als Qualitätskriterium hinzugezogen werden.


Da im Prinzip jede Handlungssituation diesem Ablauf unterzogen wird, und da jede Handlungsvereinbarung nach einiger Zeit erneut betrachtet werden kann, mündet dieses Verfahren der Qualitätssicherung in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess und damit in eine ständige Weiterentwicklung der Qualität.

Durch diese permanente Entwicklung wird eine Schule lernfähig und kann sich ihren Zielen auch unter veränderten Bedingungen auf immer neuen Wegen annähern.


Jeder Qualitätszirkel wird von einem speziell geschulten Moderator geleitet, der ebenfalls ein Teammitglied ist - wobei »leiten« nur bedeutet, den formalen Ablauf des Verfahrens durchzusetzen, nicht aber eine bestimmte inhaltliche Qualität. Das gesamte Qualitätsmanagement einer Schule wird von einem oder mehreren QSE-BeraterInnen unterstützt. Die Arbeit der Qualitätszirkel wird dokumentiert. Die Handlungsleitlinien und die Protokolle der Qualitätszirkel werden im Qualitätshandbuch gesammelt. Mit einigen Modifikationen ist eine Qualitätssicherung nach diesem Verfahren gegen anerkannte Normen (z. B. aus der Normenreihe DIN ISO 9000) zertifizierungsfähig.


Das GAB-Verfahren setzt bei den vorhandenen natürlichen Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Schule an.
Es zeigt, wie die zwei wesentlichen Aufgabenschwerpunkte einer Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung aktiv und prozessorientiert systemisch angehen können.


Das ist neben anderen einer der wesentlichen Gründe, weshalb sich das Kollegium und die Schulleitung entschlossen haben, in den QSE-Transferprozess einzusteigen:


„Es gibt so viele positive Entwicklungen an dieser Schule!

Koordinieren wir sie und verbessern sie systematisch und kontinuierlich!“